Als eine gütige Seele einem bettelarmen, frierenden Menschen die Hälfte seines Mantels schenkte, entstand eine Legende. Die Geschichte vom Heiligen Martin von Tours wird noch heute, mehr als 1600 Jahre nach diesem Ereignis, erzählt. Martin wurde zum Symbol des Gebens und Helfens. Der 11. November eines jeden Jahres ist zum Martinstag erklärt worden. Immer um die Zeit des Martinstages treffen sich die Mitglieder der „Wirtschaftsinitiative Westthüringen e. V.“ zu ihrer traditionellen Jahreshauptversammlung auf der Wartburg.
Rückblick auf ein Jahr gemeinsame Arbeit für die Menschen in der Region wird gehalten. In diesem Jahr wurden auch Gaben verteilt. Über Zuwendungen aus dem Fonds des unabhängigen Unternehmervereins „Wirtschaftsinitiative Westthüringen e.V.“ konnten sich der Evangelische Kirchkreis Mühlhausen und das Kloster Volkenroda freuen. Der Kirchkreis erhielt für sein soziales Engagement in einem Krankenhaus in Tansania 3000 Euro, das Kloster Volkenroda zugunsten eines Projekts für sozial benachteiligte Jugendliche 2000 Euro.
Eine Überraschung gab es zudem für die bedürftigen Kinder Eisenachs. Sie, die sonst vermutlich kein Weihnachtsgeschenk bekommen würden, können sich in diesem Jahr auf eine Gabe freuen. Die Mitglieder der Wirtschaftsinitiative Westthüringen e. V. sorgten an diesem Abend dafür, dass mancher Wunschzettel dieser Kinder mit Sicherheit in Erfüllung gehen kann. Sie spendeten für sie spontan 1780 Euro. Sichtlich beeindruckt von diesem sozialen Engagement zeigte sich Annette Backhaus, die Eisenacher Kinderbürgermeisterin. „Dass so viel zusammenkommt, hätte ich nie gedacht. Ganz, ganz herzlichen Dank“, sagte sie.
Zuvor hatte die Kinderbürgermeisterin die alljährliche Weihnachtsstraußaktion“ vorgestellt. Die sorgt seit einigen Jahren dafür, dass auch sozial benachteiligte Mädchen und Jungen wenigstens eine Kleinigkeit auf den Gabentisch bekommen. Etwa 200 Mädchen und Jungen sind es mittlerweile in Eisenach, die ihre Weihnachten nur mit Hilfe der „Weihnachtsstraußaktion“ erleben können, erzählte Annette Backhaus – Tendenz steigend.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 engagiert sich die Wirtschaftsinitiative Westthüringen e. V. für die Region Westthüringen, blickte unser Vorstand und Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative, Thomas Diwo, zurück. Eine Vielzahl an sozialen, kulturellen und sportlichen Projekten und Initiativen konnte seitdem gefördert werden. Als gemeinnütziger Verein steht die Wirtschaftsinitiative Westthüringen e. V. allen Unternehmern offen, die an der wirtschaftlichen und kulturellen Identität und Entwicklung Westthüringens aktiv mitarbeiten wollen. Sie ist eine unabhängige Plattform für unternehmerisch denkende Persönlichkeiten, die sich in gemeinsamer Aktion zum Nutzen der Region engagieren wollen.
Im nächsten Jahr feiert die Wirtschaftsinitiative ihr 10-jähriges Bestehen.
Die Wartburg: Der Legende zufolge wurde sie im Jahre 1067 von Graf Ludwig dem Springer gegründet. Aller städtischen Rastlosigkeit und Enge entrückt, thront sie noch knapp 1000 Jahre später auf dem Berg, bis zum Horizont waldumflutet. Noch immer ist dieser Ort „so hoch und froh“, wie Goethe ihn einst erlebte. Das unverwechselbare Motiv aus Landschaft und Architektur ist eine Komposition für alle Sinne.
Die Besonderheiten dieser Burg erlebten jetzt die Mitglieder der Wirtschaftsinitiative Westthüringen e. V. und ihre Gäste während einer Führung durch die Gemächer, die einst nur dem Adel zugänglich waren. „Ich bin hellauf begeistert. Es ist viele Jahre her, als ich das letzte Mal durch das Haus gegangen bin“, erzählte Helmut Peterseim vom Vorstand der Wirtschaftsinitiative. Den meisten Burg-Gästen an diesem Abend ging es so. „Ich glaube, ich war als Kind das letzte Mal hier“, meinte eine Besucherin.
Für die Mitglieder der Wirtschaftsinitiative gab es am Abend vor ihrer Jahreshauptversammlung eine individuelle Führung ganz ohne Hast und Eile. „Ein wunderschöner Rundgang“, schwärmte Thomas Diwo, der Vorsitzende der Wirtschaftsinitiative.
Eine besondere Delikatesse sollte es noch nach der Jahreshauptversammlung geben. Zwischen die Mannschaft der professionellen Hotel- Kellner hatten sich besondere Spaßvögel aus dem Scharlatan-Theater Hamburg gemischt. Als vermeintliches Bedienpersonal sorgten sie mit ihrem Improvisations-Programm für manchen Schabernack unter den anfangs verdutzten Gästen – und lockerten den Abend ordentlich auf. Mit hochklassiger Gesangseinlage zum Abschluss wurde diese Jahreshauptversammlung zu einem wohl unvergesslichen Erlebnis.